Die Wurzeln meiner therapeutischen Arbeit
Meine Arbeit hat verschiedene Wurzeln. Die tiefste liegt wohl in den Erkenntnissen Siegmund Freuds und der Psychoanalyse, dass unser Denken, Fühlen und Handeln nicht nur von uns klar bewussten vernünftigen Überlegungen, Zielen und Werten beeinflusst werden, sondern dass sich in unserem Leben vieles auswirkt, das unserer direkten Wahrnehmung erst einmal nicht zugänglich ist. Aus der psychoanalytischen Schule habe ich viel über die Mechanismen gelernt, wie sich alte Erfahrungen in heutigen Handlungen auswirken, wie sie also z.B. meine Erwartungshaltungen anderen Menschen und dem Leben insgesamt gegenüber beeinflussen und wie sie sich auch in der Beziehung zum Therapeuten widerspiegeln.
Bei Wilhelm Reich und seinen Nachfolgern wie z.B. Alexander Lowen, Gerda Boysen und David Boadella ist mir bewusst geworden, welch wichtige Rolle der Körper in diesen Zusammenhängen spielt. Er ist die Instanz, in der sich die alten Erfahrungen speichern. Sie haben ihn geformt zum Guten und zum Bösen, und durch Körperarbeit können sie wieder in die bewusste Erinnerung gebracht werden. So werden sowohl körperliche wie auch psychische Blockaden aufgelöst und neue Erfahrungen ermöglicht.
Von den Vertretern der Humanistischen Psychologie habe ich das Vertrauen in das heilsame Potenzial in einem jeden Menschen übernommen, die Zuversicht, dass da Kräfte sind, die nach Wachstum und Integration streben und die in einer Umgebung, in der sie liebevolle Unterstützung und Wertschätzung erfahren, neu zur Geltung kommen können.
Die Beschäftigung mit der Systemischen Therapie hat meinen Blick dafür geschärft, dass Menschen nie für sich allein existieren, sondern Teil eines vielfältigen Beziehungsgeflechts sind, das ihr Handeln beeinflusst und das sie zu beeinflussen suchen. Sie hat mich verstehen lassen, dass alle menschlichen Äußerungen (auch die sogenannten Symptome) in der Regel einen Sinn haben, und dass es sich deshalb oft lohnt, diesen Sinn zu ergründen und zugleich zu fragen, welche Alternativen es dazu in der Zukunft geben könnte (Blick auf die Lösung).
Weitere Impulse kamen aus der Arbeit der Gestalttherapie, des Psycho- und des Bibliodramas, des Katatymen Bilderlebens, u.v.m.